Wabi-Sabi-Chawan

Wabi-Sabi (侘寂) ist eine japanische Philosophie, eine Lebenshaltung. Neben vielen Parallelen zu ZEN bedeutet Wabi-Sabi auch die Ästhetik des Unperfekten, Unvollkommenen, dessen Schönheit sich vor allem in seiner Asymmetrie, rauen Schlichtheit und Bescheidenheit offenbart. Eine gelungene Chawan (茶碗) verkörpert im besten Sinne Wabi-Sabi. Hier zeige ich meine Versuche, Chawan (aber auch Yuzamashis, Mizusashis und Hobin) herzustellen, die in ihrer derben Unvollkommenheit vollkommen und in ihrer Präsenz harmonisch sind. Am glücklichsten bin ich über das Ergebnis immer dann, wenn ein Stück von mir so aussieht als sei es so "gewachsen", stünde es in der Natur. ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................Ich arbeite ohne elektrische Drehscheibe, da die Schnelligkeit, mit der eine Teeschale darauf entsteht, meines Erachtens nicht zum Wesen einer Chawan passt. Auch gestalte ich nicht mit der sog. Wulsttechnik (Himo-Zukuri), da ich den Gedanken nicht mag, eine Chawan aus mehreren Teilen Ton herzustellen. Ich forme nahezu alle Stücke in der Tebineri-Technik. In meinem Verständnis für eine Chawan passt es am besten zu ihr, in aller Ruhe und aus einem einzigen Stück Ton geformt zu werden. Manchmal wende ich auch die Shojiro-Technik an, d.h. ich schneide die Chawan mit einem Schlingmesser im lederharten Zustand aus einer nur grob vorgeformten Schale heraus. Die Unregelmäßigkeit einer Chawan soll in meinen Augen ausschließlich daraus enstehen, dass man den richtigen Zeitpunkt erkennt, in dem man aufhört, an ihr zu arbeiten. Alle meine Schalen werden im Gasofen in kurzer Zeit (Raku - 楽焼) bei 1000 °C gebrannt, glühend aus dem Ofen geholt und in Holzspänen reduziert. Das Ergebnis ist unvorhersehbar und immer eine Überraschung. ..................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................................

Sunday, January 1, 2017

HAPPY NEW YEAR ! Guten Tag 2017 :-)


Unser Silvesteressen war asiatisch - diesmal hab ich gekocht. Es gab koreanisches Bibimbap (mit eingelegtem Rettich anstatt mit Kimchi, eine sehr leckere Alternative), als Dessert japanischen CheeseCupcake mit Matcha und als morgendlichen Neujahrstrunk nach dem obligatorischen grünen Smoothie einen Matcha Latte mit Mandelmilch - so lässt sich das neue Jahr gut beginnen :-)





Wie jedes Jahr habe ich mir ein Jahreswechselgeschenk gemacht - hm...diesmal sogar zwei, aber das zweite ist noch in Neuseeland...von der Keramikerin Elena Renker. Aber Geschenk Nummer 1 ist schon hier: eine wunderschöne Keramik aus Shigaraki - dort ist der Ton sehr grob und die Formen und Farben einfach umwerfend in ihrer einfachen Schönheit. Diese Schale (Art Yuzamashi) macht sich ganz wunderbar neben meiner ersten japanischen Chawan, die ich mir vor vielen Jahren gekauft habe.